Der Blog von der Kinderbotschafterin Isabel Ebner

HEIMLICHE Überlegenheitsgefühle als “Gewinn” von kindlichen und erwachsenen Opfern

Überlegenheitsgefühle als kindliche Überlebensstrategie
gegen gewalttätige Übergriffe Erwachsener

Eine erwachsene Person, die in ihrer Kindheit physischer Gewalt ausgesetzt war, zum Beispiel geschlagen wurde, tut sich mit den Themen “Ohnmacht” und “Ausgeliefertsein” weit schwerer als eine Person, die in den Prägungsjahren der Kindheit wenigstens ihre physische Integrität behalten durfte.

Stell dir folgende reale Szene vor: Ein 11jähriges Kind wird in seinem Kinderzimmer von seinem Vater (oder auch Mutter) durch Schläge für was auch immer bestraft und anschließend alleine gelassen. Kannst du nachfühlen - dir vorstellen, wie das gesamte kindliche Universum erschüttert wird? Was geht in einem Kind vor, dessen Raum, dessen Intimsphäre durch das Eindringen in sein Kinderzimmer und außerdem gleichzeitig sein physischer Organismus beschädigt wird? Vor allem aber: Welche Überlebensstrategien entwickelt ein auf diese Weise gedemütigtes Kind gegen das grauenvolle Erleben der schmerzvollen elterlichen Gewalthandlung? Wie bewältigt es ein solches Niederreißen jeglicher Grenzen, um die Traumata der Schläge und des von beiden Eltern Alleingelassenwerdens zu überleben und bewältigen zu können? Welche Gefühlsemotionen außer Enttäuschung, Wut, Zorn, Hass und Ohnmacht erlebt es noch? 

Kinder, die durch einen Elternteil Gewalt erleben, verlieren einerseits das Vertrauen in diesen Elternteil, in diese für ihren Schutz beauftragte erwachsene Person. Damit gerät das gesamte Urvertrauen in das Leben ins Wanken und es entstehen Gefühle eines “Nicht gut genug seins”, Gefühle von Bedeutungslosigkeit, der Wertlosigkeit und Resignation. Im Erwachsenenalter kann ein geschlagenes Kind zu einem Problembehafteten Erwachsenen werden, der dann die gemachten Erfahrungen an die eigenen Kinder eins zu eins oder auch abgewandelt weitergibt, obwohl er oder sie natürlich ganz anders, sprich viel besser handeln will, als selbst von den eigenen Eltern erlebt.

Häufig entwickeln sich solche Problembehafteten Kinder später aber auch zu Perfektionisten, die verstrickt bleiben im Heischen nach Beweismöglichkeiten, dass diese Empfindungen, nicht gut genug, wertlos oder bedeutungslos für die Lieben oder auch die Gesellschaft zu sein, nicht real sind. Dieses Streben bleibt in Sinnlosigkeit und Erfolglosigkeit verhaftet, weil Handlungen durch dritte Personen oder äußere Ereignisse, egal wie positiv behaftet, innere Realitäten nicht ad absurdum führen können. Es bleibt sinn- und erfolglos, weil ein weiterer, tief verborgener emotionaler Überlebensmechanismus sich nun als Gegenspieler dazu gesellt, der das Ganze leider nicht besser, sondern sogar noch schlechter, ja zum Teufelskreislauf macht. Initiiert wird dieser Teufelskreislauf durch die Gewalthandlung im Kinderzimmer bzw. durch jeglichen gewalttätigen Übergriff eines Elternteils oder einer sonstigen erwachsenen Bezugsperson: 

Gefühle der Bedeutungslosigkeit, Ohnmacht, Resignation, Wertlosigkeit und des Nicht gut genug seins geben sich nun die Hand mit heimlichen Überlegenheitsgefühlen gegenüber dritten Personen. Im Kinderzimmer der obigen Realszene waren das der schlagende Elternteil und der zweite, der seine Schutzfunktion nicht wahrgenommen hat. Diese verborgenen Überlegenheitsgefühle äußern sich zum Beispiel in Gedanken wie “Nie würde ich so handeln, wie Du Arschloch!” und damit einhergehenden Gefühlen der Enttäuschung, Wut, Ohnmacht etc. sowie in einer tiefen Verachtung für den Erwachsenen, der sich emotional nicht unter Kontrolle hat. Resultat von solchen innerlichen Äußerungen ist aber leider auch die Illusion, dass sich das Kind (auch das innere Kind im Erwachsenen) besser und fähiger fühlt, als besagter Erwachsener es in den kindlichen Augen ist. Das Kind geht sich bis zur Lösung dieser Illusion immer wieder selbst auf den Leim und bleibt in einem heimlichen Konkurrenzverhältnis zu den Eltern stecken, ohne dies zu bemerken. Dabei vergisst das erwachsene Kind, dass es Teil seiner Eltern ist und bleibt, die Innere Mutter und der Innere Vater sozusagen ebenfalls in ihm “stecken bleiben” und miteinander unerlöst auf destruktive Weise interagieren. 

Verborgene Überlegenheitsgefühle sind so versteckt, dass man der betroffenen Person die heimliche Arroganz gar nicht erst anmerkt. Wie denn auch? Es handelt sich um die Arroganz des verletzten Inneren Kindes. Übrigens: Auch Arroganz ist eine Form von Selbstschutz! Diese kann dann in den unpassendsten Momenten zum Vorschein kommen und beispielsweise als Rädelsführer oder Zündler in Mobbingsituationen fungieren. Bisweilen dauert es auch für die betreffende Person lange, sich selbst beziehungsweise diesen, aus tiefen inneren Mangelgefühlen resultierenden, “Niederungen” auf die Schliche zu kommen. 

Wer gibt schon gerne zu, arrogant gegenüber anderen zu sein oder aufzutreten? Wer schaut nicht lieber in sein schönes Gesicht? Wer erkennt denn frei von der Leber weg an, als Kind auch mal Mutter oder Vater für ihre Schwächen verachtet und auf den einen oder anderen Elternteil von oben herab geschaut zu haben? Und doch will diese aufgeplusterte Fratze des Inneren Kindes, die übrigens jeder Mensch in sich verborgen hat, erlöst und liebevoll integriert werden. Dieser unbewusst vorhandene, aufgeblasene Ballon scheinbarer Macht, der uns in Kindheitserlebnissen des Opfer- und Ausgeliefertseins das Leben und Überleben gerettet hat, will und muss platzen! Wie aber kann das gehen?

Hier helfen psychologische Methoden der Emotionsarbeit weiter. Allerdings geht das nicht allein. Da brauchst du Unterstützung. Du brauchst zum ehrlichen Hinschauen einerseits die Außenwahrnehmung einer dritten, geschulten und liebevoll-objektiven klaren Person. Außerdem brauchst du bei diesen emotionalen Lösungsprozessen neben einem Raum der Geborgenheit und des Vertrauens, klare Führung und Begleitung. Du erlangst dadurch neue Leichtigkeit, Lebensfreude und Lebensintensität. Kurz und bündig: Es geht um nichts weniger als um die innere Er-Lösung, die sich auch im Außen wohltuend manifestiert. In ein neues Leben treten geht nur mit Expertenhilfe, mit klarer, liebevoller Unterstützung, die ich dir hiermit von Herzen gerne anbiete.

Lieben Gruß von Isabel
Deine Kinderbotschafterin 🤗

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ÜBER DIE AUTORIN

Autor

Isabel Ebner

Seit 2006 begleite ich hunderte Eltern als Beziehungsberaterin durch den Dschungel von Beziehungskonflikten, 10 Jahre davon im Rahmen und Auftrag der österreichischen Kinder- und Jugendhilfe.

Als Psychologin, Lebens- und Sozialberaterin, Kinderbotschafterin und Autorin sehe ich mich als Wort und Stimme beide Eltern liebender Kinder. “Dem Kleinen eine starke Stimme geben” lautet meine Mission. “Glückliche Eltern, unbeschwerte Kinder” ist meine Devise.

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